Die Burg Lauenstein ist eine mittelalterliche Höhenburg bei Ludwigstadt im Frankenwald. Sie liegt nördlich von Kronach unweit der Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen am fränkischen Rennsteig. Aufgrund Ihrer Lage hatte sie einst eine große strategische Bedeutung. Im Volksmund sie häufig als „Mantelburg“ bezeichnet.
Burg Lauenstein: Die sagenhafte Mantelburg
Die Sage nach wurde die Burg Lauenstein durch König Konrad I. im Jahre 915 errichtet. Er wollte ursprünglich auf dem gegenüberliegenden Schwarzen Berg eine neue Burg errichten. Jedoch fielen die errichteten Mauern ständig wieder ein, weshalb man dort dunkle Mächte vermutete. Konrad I. ließ daraufhin den Bauplatz verlegen und seinen königlichen Mantel in Streifen schneiden. Der Mantel wurde rings um den heutigen Standort der Burg verteilt, worauf der Bau letzten Endes gelang. Seitdem heißt die Burg Lauenstein auch “Mantelburg“.
Ein Beispiel der mitteldeutschen Renaissance
Erste urkundliche Erwähnungen gehen aber erst auf das Jahr 1138 unter Konrad III zurück. Später im Jahre 1222 wird erstmals ein Heinrich von Lauenstein („Henricus Comes Leostenus“) urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1250 wurde die Burg Lauenstein dann von den Grafen von Weimar-Orlamünde übernommen.
Über die Jahrhunderte wechselte die Burg öfter die Besitzer und kam beispielsweise um 1506 an die Ritter von Thüna. Die Herren von Thüna ließen zwischen den Jahren 1551–1554 den imposanten Hauptflügel errichten, der bis heute nach ihnen benannt ist – den sogenannten Thünabau mit seinen stattlichen vier Türmen. Er zählt zu den besonderen Werken der mitteldeutschen Renaissance. Später wechselte die Burg Lauenstein dann nach Preußen und 1803 nach Bayern.
Der Privatmann Dr. Erhard Messmer kaufte die über die Jahre heruntergekommene Burg im Jahre 1896, ließ sie aufwendig renovieren und stattete sie nach seinen Vorlieben aus. So kamen zahlreiche romantische Elemente hinzu. Als Vorbild diente ihm dabei die Wartburg bei Eisenach. Seit 1962 gehört die Burg Lauenstein dem Freistaat Bayern und wurde zwischen 1966 und 1976 erneut mit hohem finanziellen Aufwand renoviert.
Entdecken Sie die Mantelburg bei einer Führung
Im Burginnern befindet sich heute ein Museum mit rund 20 Schauräumen, die bei einer Burg-Führung besichtigt werden können. Hier finden sich Rüstungen und Waffen, Mobiliar, Gemälde sowie aufwendige Wand- und Deckenmalereien. Eine Besonderheit sind die verschiedenen Sammlungen von Lampen, Schlössern und Musikinstrumenten.
Alljährlich findet im Juni auf der Mantelburg auch das Lauensteiner Burgfest statt. Außerdem können Brautpaare auf der Burg standesamtlich heiraten. Reservierungen nimmt die Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg gerne entgegen.
Die Region am fränkischen Rennsteig erkunden
Für einen ganztägigen Ausflug bietet sich auch ein Abstecher in das Schiefermuseum Ludwigstadt sowie den Ortsteil Steinbach an der Haide mit seinem großen Gemeinschaftsgarten in der Mitte des Dorfes. Lauenstein ist außerdem für seine Confiserie bekannt. Hier werden handgeschöpfte edle Pralinen & Schokoladen hergestellt.
Auch der 26 Meter hohe Aussichtsturm “Thüringer Warte” liegt nur rund 3 km entfernt von der Burg Lauenstein. Von der Warte aus hat man einen tollen Ausblick auf die gesamte Region. Sie ist von April bis Ende Oktober täglich von 9 bis 17 Uhr zugänglich.
Weitere Informationen zur Burg Lauenstein
Burg Lauenstein
Burgstraße 3, 96337 Ludwigsstadt
Telefon (0 92 63) 4 00
Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Telefon (09 51) 5 19 39-0 und (09 51) 5 19 39-1 14
E-Mail: sgvbamberg@bsv.bayern.de
Internet: https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/objekte/lauenst.htm
Die Burg ist nur im Rahmen einer Führung zugänglich.
Öffnungszeiten Burg Lauenstein:
April-September: 9.00 – 18.00 Uhr
Oktober-März: 10.00 – 16.00 Uhr
Montags geschlossen / Geschlossen am: 1.1., Faschingsdienstag, 24.12., 25.12., 31.12